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Foto: Gisela Peter / pixelio.de

DGB-Studie zur Fachkräfte-Diskussion

Trotz angeblichem Fachkräftemangel zeigt eine von der DGB durchgeführte Studie: Auszubildende bekommen kaum eine Übernahmezusage.

Im letzten Jahr der Ausbildung haben mehr als die Hälfte der Auszubildenden noch keine Übernahmezusage. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der DGB-Jugend in sechs Bundesländern ,unter Auszubildenden im letzen Ausbildungsjahr. Danach gaben nur 43 Prozent der Befragten an, dass sie bereits eine sichere Perspektive im Betrieb über die Ausbildungszeit hinaus haben. Jede/-r vierte Befragte (25 Prozent) weiß, dass er bzw. sie nach der Ausbildung nicht übernommen wird. Etwa ein Drittel (32 Prozent) hat noch keinerlei Informationen darüber, ob er oder sie nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung weiterbeschäftigt wird.

Perspektive sichern!
"Die Ergebisse zeigen mit welchen Unsicherheiten jungen Menschen beim Übergang in das Erwerbsleben konfrontiert sind“ , so Ringo Bischoff, Bundesjugendsekretär der ver.di Jugend. „Wenn vor lauter Ungewissheit und geforderter Flexibilität am Ende die Perspektive für den eigenen Lebensentwurf fehlt, läuft etwas schief.“

So zeigt die Studie auch, dass selbst nach der Übernahme oft nur ein zeitlich befristeter Arbeitsvertrag steht. Lediglich 41 Prozent der befragten Azubis, die bereits eine Übernahmezusage haben, werden unbefristet übernommen. Auf alle befragten Auszubildenden bezogen sind das lediglich 17 Prozent. Von den Auszubildenden, die bereits wissen, dass sie nicht übernommen werden, hatten drei von vier Befragten (77 Prozent) zum Zeitpunkt der Befragung noch keine Aussicht auf eine alternative Beschäftigung.

„Fachkräftesicherung ernst nehmen“
Überraschend sind diese Ergebnisse aus Sicht der ver.di Jugend und des DGB im Zusammenhang mit dem vermeintlichen Fachkräftemangel, der von vielen Unternehmen beklagt wird. Schließlich kennen die Auszubildenden die Gegebenheiten des Betriebs, sind in die Abläufe involviert und müssen sich nicht erst einarbeiten.

Die ver.di Jugend kritisiert gemeinsam mit dem DGB, dass die Betriebe die Sicherung von Fachkräften vernachlässigen und die Potenziale und Erfahrungen der Auszubildenden nicht nutzen: "Es entsteht der Eindruck, dass zwar alle vom so genannten Fachkräftemangel reden, aber kaum einer etwas für die Fachkräftesicherung tut. Die unbefristete Übernahme der Auszubildenden wäre ein wichtiges Signal, dass die Unternehmen es mit der Fachkräftesicherung ernst meinen", so Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende.

In der Studie befragte die DGB-Jugend im März und April diesen Jahres 1.434 Auszubildende in ihrem letzten Ausbildungsjahr. Durchgeführt wurde die Befragung in den sechs Bundesländern Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Die Studie gibt es auf www.dgb-jugend.de

Übernahme Unsicherheit Perspektive unbefristet Studie DGB Jugend DGB-Studie zur Fachkräfte-Diskussion 25.06.2012
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