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Junge Frau ruft lächelnd in ein Megafon

Die Kunst, eure Botschaften perfekt zu platzieren

JAVen lösen Konflikte zwischen Auszubildenden und Arbeitgeberseite. Sie sorgen für einen reibungslosen Einstieg in die Ausbildung und achten auf die Einhaltung von Ausbildungszielen. Sie setzen sich für eine bessere Ausbildungsqualität und die Übernahme nach der Ausbildung ein. Kurz: JAVen sind ständig im Einsatz für ihre jungen Kolleginnen und Kollegen. Sie tun Gutes und sollten unbedingt auch darüber reden – mit einer gut geplanten Öffentlichkeitsarbeit.

„Öffentlich“ bekannt zu machen, woran ihr in der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) arbeitet und welche Erfolge ihr errungen habt, schafft nicht nur Transparenz, sondern auch Sympathie und Vertrauen. Schließlich ist es auch nach der Wahl wichtig, dass eure Auszubildenden und jugendlichen Beschäftigten hinter euch stehen und euch unterstützen. Denn nur eine starke JAV ist gegenüber der Arbeitgeberseite in einer guten Verhandlungsposition.

Zielgruppe im Blick: Wen wollt ihr erreichen?
Aber was heißt eigentlich „öffentlich“? Und welche Öffentlichkeit wollt ihr erreichen? Diese Fragen müsst ihr zunächst klären, um eure Kommunikation nach außen strategisch zu planen. Zielgruppe der JAVen ist in den allermeisten Fällen die Öffentlichkeit in den Betrieben und Dienststellen. Heißt: Mit gezielten Informationen haltet ihr eure Kolleginnen und Kollegen über wichtige Entscheidungen und Aktionen auf dem Laufenden. Auch innerhalb eures Arbeitsumfeldes solltet ihr noch mal unterscheiden, wem ihr eure Botschaften senden wollt. Sollen nur die Auszubildenden oder alle Beschäftigten angesprochen werden?

Manchmal empfiehlt es sich aber auch, eine größere Zielgruppe ins Visier zu nehmen, die über den Betrieb oder die Dienststelle hinausreicht. Das kann in großen Tarifrunden der Fall sein – oder immer dann, wenn ihr euch für Themen stark macht, die über euer Arbeitsumfeld hinaus Bedeutung haben, zum Beispiel bei gesellschaftspolitischen Fragen oder beim Umweltschutz.

Legt also immer zuerst die Zielgruppe fest, die ihr mit eurer Öffentlichkeitsarbeit erreichen wollt. Sie gibt den Ausschlag, welche Kanäle ihr nutzen und wie ihr eure Botschaft auf den entsprechenden Kanälen formulieren solltet. Öffentlichkeitsarbeit muss zielgerichtet bei den Menschen ankommen, eure Aussagen sollten also die Sprache der Empfänger*innen sprechen und auf sie abgestimmt sein.

Social Media und Co.
Die Kanäle, die euch für eure Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stehen, sind durch die sozialen Medien noch größer geworden. Neben Instagram und Facebook, Twitter, YouTube, TikTok, Telegram und Co. stehen euch auch Intranet und Newsletter und ganz klassische Medien wie die schwarzen Bretter am Arbeitsplatz, Wandzeitungen und Flugblätter oder sogar Informationsveranstaltungen zur Verfügung.

Zuweilen empfiehlt es sich auch, „crossmedial“ zu arbeiten und eure Botschaften über unterschiedlichste Medien zu verbreiten. Allerdings sind für verschiedene Formate jeweils andere Faktoren zu beachten, wie ihr eure Message zielführend transportiert. Facebook und Instagram arbeiten vorwiegend mit Bildern und sind sehr textreduziert, während Intranetmeldungen oder Newsletter oft eher textlastig sind. Aber auch hier gilt: In der Kürze liegt die Würze.

Mehr Informationen über soziale Medien, worauf ihr bei ihrer Verwendung achten solltet und welche Problemfelder sich bei ihrer Nutzung auftun, erfahrt ihr hier.

Strategisch informieren
Unabhängig davon, für welches Medium ihr euch entscheidet: Gute Öffentlichkeitsarbeit zeichnet sich durch einen strategischen Ansatz aus. Legt zunächst ein Ziel fest, das ihr mit der Veröffentlichung erreichen wollt. Dies dient euch dann als roter Faden. Alle Maßnahmen, Aktionen oder Informationen sollten anschließend in eurer Publikation zu diesem Ziel führen. Eurer kreativen Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Und nutzt die Macht der Bilder – sowohl sprachlich als auch bildlich, denn Bilder bleiben im Kopf. Ein einheitliches Design eurer Produkte sorgt zudem für einen schnellen Wiedererkennungswert.

Besser im Team
Öffentlichkeitsarbeit ist anspruchsvoll und macht sich nicht von alleine. Außerdem entstehen kreative Ideen oft erst im Austausch miteinander. Deshalb seid ihr gut beraten, wenn ihr eure Öffentlichkeitsarbeit auf mehrere Schultern verteilt.

Eure Botschaften sollten inhaltlich und formal fehlerfrei bei euren Empfänger*innen ankommen. Das vermittelt Wertschätzung und Seriosität. Ein fertiges Produkt sollte deshalb vor seiner Verbreitung immer von mehreren Augen gegengelesen werden.

Achtung, Fallstricke! Rechtliche Rahmenbedingungen
Weder die analoge noch die digitale Welt sind rechtsfreie Räume. Bedeutet: Es gibt eine Reihe von rechtlichen Fallstricken, die ihr unbedingt beachten müsst, wenn ihr euch nicht selbst ein Bein stellen wollt. Für eure Veröffentlichungen solltet ihr die Datenschutzgrundverordnung im Auge behalten. Insbesondere das Recht am eigenen Bild führt immer wieder zu rechtlichen Konflikten. Wenn ihr Bilder von Personen veröffentlichen wollt, müsst ihr zuvor die Genehmigung der Abgebildeten einholen.

Auch Urheberrecht und Markenrecht haben es in sich und können bei Nichtbeachtung zu empfindlichen Strafen führen – auch wenn die freie Zugänglichkeit von Inhalten im Internet etwas anderes suggeriert.

Geheimhaltungs- und Verschwiegenheitspflicht
Als Interessenvertretung bekommt ihr mitunter Zugang zu Informationen, die von Arbeitgeberseite als geheimhaltungspflichtig bezeichnet werden und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Das kann euch in einen Interessenkonflikt führen. Denn einerseits ändert ihr manche Dinge nur, wenn ihr sie beim Namen nennt und ihr von euren Kolleginnen und Kollegen nicht als der verlängerte Arm der Geschäftsführung angesehen werdet. Andererseits gibt es aber tatsächlich Informationen, die ihr nicht weitergeben dürft. Dies solltet ihr vorher sehr genau prüfen. Fragt im Zweifel bei eurem Betriebs- oder Personalrat nach!

Fit für die Öffentlichkeit mit ver.di-Seminaren
Kreative Ideen leicht und zielgruppengerecht umgesetzt – eure ver.di Jugend bietet euch qualifizierte Seminare rund um die Öffentlichkeitsarbeit! Dort lernt ihr nicht nur, welches Medium das richtige für unterschiedliche Zwecke ist, ihr erfahrt außerdem, wie strategische Kommunikation funktioniert und wie eure Botschaften mit kleinem Aufwand den größtmöglichen Erfolg erzielen.

Bei Fragen rund um das Thema, wendet euch an eure ver.di Jugend vor Ort!

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